
Symbolbild (Sebastian Bartoschek/ Midjourney)
CO₂ aus der Luft – aber bitte mit Plan
Es mag trivial klingen – aber genau deshalb ist es wichtig. Wissenschaft ist nicht dazu da, nur steile Thesen zu überprüfen, sondern auch solche, die völlig logisch erscheinen. Denn manchmal ist das Offensichtliche eben doch nicht richtig. Genau das zeigt eine neue Studie des Forschungszentrums Jülich zur Technik der Direct Air Capture (DAC). Dabei wird CO₂ direkt aus der Luft gefiltert und gespeichert – ein Baustein, um Restemissionen auszugleichen. Doch: Ob sich das lohnt, hängt stark vom Standort ab. Temperatur, Luftfeuchtigkeit und lokale Wind- und Solarenergie entscheiden darüber, wie viel Energie die Anlage braucht – und wie teuer sie arbeitet. Die Spannbreite reicht von 200 bis über 1000 Euro pro Tonne CO₂. Besonders bemerkenswert: Die beiden Haupttechnologien (niedrig- und hochtemperaturbasiert) reagieren gegensätzlich auf Luftfeuchtigkeit – was vermeintlich günstige Bedingungen relativiert. Die Studie zeigt: DAC ist kein Allheilmittel, sondern eine hochsensible Technologie, die nur dort Sinn ergibt, wo Daten und Bedingungen wirklich passen.
