
Arne Ludwig an der Molekularstrahlepitaxie-Anlage der Ruhr-Universität Bochum, mit der er das Elektronengas für die Studie erzeugte © RUB, Marquard
Quantentechnologie in NRW: Düsseldorf und Bochum liefern
Quantentechnologie kann eine Schlüsseltechnologie der Zukunft sein, vieles spricht dafür. Ob Kommunikation, Simulation oder Computing – es winken Anwendungen mit enormem Potenzial. Klassische Computer stoßen an ihre Grenzen, viele Probleme bleiben unlösbar. Quantenphysik eröffnet neue Zugänge – vorausgesetzt, Material, Theorie und Technik greifen ineinander. Genau hier setzt aktuelle Forschung in NRW an.
An der RUB Bochum haben Forscher einen Miniatur-Versuch gestartet, der an einen Teilchenbeschleuniger erinnert – nur viel kleiner und auf einem Chip. Sie haben winzige Tröpfchen aus Elektronen erzeugt, die sich in einem speziellen Bauteil überraschend wie ein kollektives System verhalten. Normalerweise sieht man so etwas nur in sehr großen Anlagen mit Millionen Teilchen. Dass dieser Effekt schon mit wenigen Elektronen auftritt, hilft, neue Materialien und Bauteile für die Quantenforschung besser zu verstehen und gezielt zu entwickeln.
Die HHU Düsseldorf ist Teil eines großen Forschungsverbunds zum Thema Quantencomputer. Dabei geht es nicht nur um schnelle Rechner, sondern um völlig neue Arten, Probleme zu lösen. Zwei Teams aus der Physik in Düsseldorf untersuchen, wie stabile Bauteile für solche Computer aussehen könnten – und welche quantenphysikalischen Eigenschaften besonders wichtig sind, damit diese Geräte verlässlich funktionieren. Die Arbeit ist stark theoretisch, legt aber wichtige Grundlagen dafür, dass Quantencomputer künftig mehr sein können als ein Forschungsthema.
Während politische und gesellschaftliche Debatten oft den Status quo verwalten, arbeiten Unis an der technischen Infrastruktur der Zukunft.


