Wissen
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Spinwellen: Baustein für grüne KI-Technik
Ein Forschungsteam der Universitäten Münster und Heidelberg hat verlustarme Spinwellenleiter hergestellt, die sich gezielt steuern lassen. Ein Spinwellenleiter ist eine Struktur in einem magnetischen Material, in der wellenartige Veränderungen der Elektronen-Spins – sogenannte Spinwellen – gezielt geleitet und gesteuert werden können. Damit gelang erstmals ein großes Netzwerk für die spinbasierte Informationsverarbeitung – ein möglicher Baustein für energieeffiziente KI-Hardware der Zukunft. Klingt jetzt nicht wirklich spannend, oder? Aber hier einmal vier Gründe, wieso das wichtig sein könnte: 1. Weniger Energieverbrauch: Spinwellen transportieren Informationen ohne Stromfluss. Dadurch entsteht kaum Wärme. Das spart Energie – besonders bei Anwendungen mit hohem Rechenbedarf, wie Künstlicher Intelligenz oder großen Servern.
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Teilen – ohne Paternalismus
An der FH Dortmund arbeiten Forschende gemeinsam mit der Stadt Essen und dem Fraunhofer-Institut UMSICHT an „Zentren des Teilens“. Ziel ist es, Orte zu schaffen, an denen Menschen unkompliziert Dinge leihen, tauschen oder reparieren können – vom Werkzeug über Haushaltsgeräte bis hin zu Spielzeug. Die Zentren sollen offen, einladend und gut erreichbar sein. Es geht um praktische Alltagshilfe und Ressourcenschonung. Nicht um Moral oder Verzicht.
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Allein im All -zuerst aber in Köln
Der Marsianer ist allein, lange, auf dem Mars. Und in 2001: Odyssee im Weltraum sieht es auch eher mau aus, was menschliche Gesellschaft für den Protagonisten angeht. Es geht um Menschen, die fernab der Erde unter eingeschränkten Bedingungen leben und arbeiten und zu überleben hoffen. Und das DLR schaut da jetzt auch genauer hin. Denn das alles hat durchaus einen realen Hintergrund. Geplante bemannte Marsmissionen können zwischen 500 und 900 Tagen dauern. Für solche Missionen wird die psychische und physische Belastbarkeit der Besatzung ein zentraler Forschungsgegenstand Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und die Europäische Weltraumorganisation (European Space Agency, ESA) haben die achttägige Isolationsstudie SOLIS8 im :envihab durchgeführt,…
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Podcast: Suizidalität, Zwang und Diagnosen – Kinder- und Jugendpsychiatrie im Alltag
Was passiert, wenn ein Kind in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird? In einer neuen Folge des Podcasts Salziger Pudding sprechen Aline Strutz und Sebastian Bartoschek mit Dr. Jan Oude-Aost, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, über den Alltag in der stationären Versorgung. Themen sind unter anderem Suizidalität bei Kindern, Wege in die Klinik, Abläufe auf geschlossenen Stationen und die Frage, wann Medikamente oder Fixierungen überhaupt zum Einsatz kommen. Oude-Aost erläutert, unter welchen Bedingungen eine Einweisung erfolgt, welche Rolle richterliche Beschlüsse spielen und wie lange Kinder und Jugendliche durchschnittlich in der Klinik bleiben. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Spannungsfeld zwischen medizinischer Einschätzung, familiärem Umfeld und rechtlicher Einordnung. Was bedeutet…
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Quantentechnologie in NRW: Düsseldorf und Bochum liefern
Quantentechnologie kann eine Schlüsseltechnologie der Zukunft sein, vieles spricht dafür. Ob Kommunikation, Simulation oder Computing – es winken Anwendungen mit enormem Potenzial. Klassische Computer stoßen an ihre Grenzen, viele Probleme bleiben unlösbar. Quantenphysik eröffnet neue Zugänge – vorausgesetzt, Material, Theorie und Technik greifen ineinander. Genau hier setzt aktuelle Forschung in NRW an.
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Was uns versorgt – und was das über uns sagt
Stromnetze, Wasserleitungen, Verkehrswege – Infrastrukturen versorgen uns. Aber sie zeigen auch, was eine Gesellschaft für lebensnotwendig hält. Eine neue Forschungsgruppe an der Ruhr-Universität Bochum will genau das untersuchen: Wie Infrastrukturen Vorstellungen vom guten Leben prägen, wer versorgt wird – und wer nicht. Unter Leitung von Prof. Dr. Jörn Etzold (Theaterwissenschaft) rücken dabei nicht nur technische, sondern auch ästhetische und gesellschaftliche Fragen in den Fokus. Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ab Oktober 2025, vereint das Projekt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Ländern. Gemeinsam erforschen sie die historischen und gegenwärtigen Spuren kolonialer, industrieller und extraktiver Infrastrukturen – und fragen, wie man sie sichtbar machen kann.
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Tierorgane für Menschen? Öffentliche Tagung in Münster
Am 11. Juli lädt das Centrum für Bioethik (CfB) der Universität Münster zu einer öffentlichen Tagung ein: Unter dem Titel „Tierorgane für den Menschen?“ diskutieren Fachleute medizinische, ethische und gesellschaftliche Aspekte der sogenannten Xenotransplantation – also der Transplantation tierischer Organe in den menschlichen Körper. Hintergrund ist eine aktuelle Entscheidung der US-Behörde FDA, erste klinische Studien mit genetisch modifizierten Schweineorganen zuzulassen. Referenten sind Prof. Dr. Johann S. Ach (CfB) und Dr. Philipp Felgendreff (Medizinische Hochschule Hannover). Die Veranstaltung findet von 15 bis 18 Uhr im Alexander-von-Humboldt-Haus (Hüfferstraße 61) statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
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Dicke: Studie zeigt, dass Dünnerwerden nicht das Allheilmittel ist Umdenken
Bei Wahnsinnwissen haben wir vor einiger Zeit mit der Autorin Nicole Jäger über ihre Erfahrungen als dicke Frau in unserer Gesellschaft gesprochen. Sie beschrieb eindrücklich, wie ihr Körper im Alltag ständig kommentiert, bewertet und auf „Abnehmen“ reduziert wird – auch im medizinischen Kontext. Was für Nicole Alltag ist, hat jetzt eine internationale Forschungsgruppe wissenschaftlich belegt: Die verbreitete Praxis, Menschen mit Übergewicht pauschal Lebensstiländerungen zu empfehlen, hilft nicht nur selten – sie kann sogar schaden.
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Science Cafés der Uni Bonn zu Biodiversität und Gesundheit
Im Rahmen des Kulturfestivals „Summer of Change“ lädt die Universität Bonn zu zwei öffentlichen Science Cafés ein. Am 9. Juli (Thema: Biodiversität) und am 7. August (Thema: Planetare Gesundheit) können Besucherinnen und Besucher bei Kaffee mit Forschenden ins Gespräch kommen. Die Veranstaltungen finden jeweils von 16 bis 18 Uhr im Café Luise im P26 (Poststraße 26, Bonn) statt. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ziel ist es, Nachhaltigkeitsforschung aus dem Hörsaal in den Alltag zu holen – verständlich, niedrigschwellig und im Dialog mit der Gesellschaft. Das Programm wird vom Team N der Uni Bonn gestaltet, einer Initiative des Prorektorats für Nachhaltigkeit, der Stabsstelle Nachhaltigkeit und des Green…
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Wie sehr hasst die CDU psychisch Kranke?
Wenn die CDU über Entlastung spricht, meint sie fast nie die, die es nötig haben. Die Stromsteuer wird gesenkt – aber nicht für den einzelnen Bürger; trotz Versprechen – mit Gejammer Richtung Vorgängerregierung. Als wären die Haushaltszahlen geheim gewesen. Gleichzeitig fordert Kanzler Merz, bei der Kinder- und Jugendhilfe zu kürzen. Junge Menschen wählen keine CDU. Und aus Hessen folgt der Vorschlag für ein Register für psychisch erkrankte Menschen. Die CDU bewegt Dinge – hin zu ihrer Wählerscahft. Sie sortiert – nicht mehr nur in Kategorien von Arbeit und Leistung, sondern entlang von gesellschaftlichem Status, psychischer Gesundheit und Schutzbedürftigkeit. Wer etwas hat, wird geschützt. Wer etwas braucht, wird registriert, sanktioniert oder…