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WindrĂ€der: Schönheit schĂŒtzen, trotzdem Strom
Viele Menschen wĂŒnschen sich erneuerbare Energien â aber bitte nicht im eigenen Blickfeld. Was aber kostet es, WindrĂ€der und Solaranlagen so zu platzieren, dass sie möglichst niemand sieht? Eine neue Studie des Forschungszentrums JĂŒlich zeigt: Der Wunsch nach Unsichtbarkeit hat seinen Preis â und der variiert je nach Anspruch erheblich. Das Forschungsteam analysierte zunĂ€chst, welche Gegenden in Deutschland als besonders schön gelten und wo viele Menschen leben. Mithilfe von Kartierungstechniken berechneten sie, von welchen Orten potenzielle Energieanlagen aus sichtbar wĂ€ren, und entwickelten Szenarien: Was passiert, wenn man Wind- und Solarparks aus dem Sichtfeld der schönsten oder dichtest besiedelten Regionen fernhĂ€lt? Und was, wenn man sie ĂŒberall versteckt?
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Planetengeburt im galaktischen Hexenkessel
Im Zentrum der MilchstraĂe herrschen extreme Bedingungen: dichter Staub, hoher Druck, starke Strahlung. Lange galt diese sogenannte zentrale molekulare Zone (CMZ) als denkbar ungeeignet fĂŒr die Entstehung von Planetensystemen. Doch eine neue Studie sieht das anders. Ein Forschungsteam unter Kölner Beteiligung entdeckte mithilfe des ALMA-Teleskops Hinweise auf ĂŒber 300 mögliche protoplanetare Scheiben â Strukturen aus Gas und Staub, die als FrĂŒhform von Planeten gelten. Protoplanetare Scheiben entstehen um junge Sterne und bilden die Grundlage fĂŒr die Entwicklung von Planeten, Monden und Asteroiden. In ihnen ballen sich mikroskopisch kleine Staubpartikel zu gröĂeren Körnern, die sich ĂŒber Millionen Jahre zu Himmelskörpern formen können. Dass solche Prozesse offenbar auch in der CMZ ablaufen,…
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Derweil, im Bundestag…
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Recklinghausen: Falsche Raupe, falscher Alarm
Es fing mit einem Foto an. Eine Leserin aus Recklinghausen-Hochlarmark schickte uns ein Bild: feine weiĂe Gespinste an einem Baum, deutlich sichtbar, flĂ€chendeckend. Der erste Gedanke: Eichenprozessionsspinner! SchlieĂlich kennt man die ja, in allen Medien, gefĂ€hrlich â mit ihrer Wirkung auf Haut, Atemwege und Schlagzeilen. Also: Foto geprĂŒft, Textentwurf geschrieben, Presseanfrage an die Stadt Recklinghausen. Was macht die Stadt, um den Monstern Herr zu werden? In der Anfrage schrieben wir dann âSeidenspinner“ statt âEichenprozessionsspinner“. Irgendwas mit Spinner auf jeden Fall. Und vielleicht etwas zu fix geschrieben. Die Antwort aus dem Rathaus kam prompt â und klĂ€rte so einiges auf. Anders als gedacht.
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73 Euro fĂŒr Windeln & Milch: Betrug in Bochum?
Bochumer Innenstadt. Drehscheibe. FuĂgĂ€ngerzone. Dienstag, 13. Mai. 18.20 Uhr. In etwa. Eine junge Frau spricht mich an. Augenscheinlich irgendwo aus SĂŒdosteuropa, Nordafrika, oder, keine Ahnung, auf jeden Fall dunkler Teint und starker Akzent. Sie bittet mich nicht um Geld, sondern um Hilfe. Darum, dass ich fĂŒr ihr Kind, Windeln und Babynahrung im Rossmann kaufe. Ich lieĂ mich darauf ein, und ging mit ihr in den Drogeriemarkt. Die ganze Zeit ĂŒber dankte sie mir mit zur Gebetsgeste gefalteten HĂ€nden. Ich wiederholte immer wieder, dass sie mir nicht danken solle, dass wir das jetzt holen, und auch gut sei. Immer wieder benannte sie dann, nicht lesen zu können, bat darum, die Originalpampers…
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Nicole JĂ€ger: Dicksein ist sichtbar und wird oft als Einziges gesehen
Nicole JĂ€ger ist Autorin. Hat ein neues Buch heraus gebracht, und mit Wahnsinnwissen ĂŒber das Dicksein und das Gesundheitssystem gesprochen. Sie spricht ĂŒber strukturelle Herausforderungen im Umgang mit Ăbergewicht und schildert, wie Ă€rztliche GesprĂ€che hĂ€ufig verlaufen. Ihr Anliegen: verstĂ€ndlich machen, wieso viele ĂŒbergewichtige Menschen Ă€rztliche Hilfe meiden â und welche Folgen das haben kann. Gewicht als medizinische Brille Laut JĂ€ger wird bei Arztbesuchen das Gewicht oft zur alles erklĂ€renden GröĂe â noch bevor Symptome im Einzelnen untersucht wurden. In ihrem Fall habe es Jahre gedauert, bis chronische Schmerzen ernst genommen wurden. Immer wieder sei das Körpergewicht als ausreichende ErklĂ€rung genannt worden. Erst nachdem sie deutlich abgenommen hatte, wurde nach anderen…
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Bakterium liefert Bio-SpĂŒlmittel zur Ălverdauung
Das Meeresbakterium Alcanivorax borkumensis hilft bei Ălkatastrophen â indem es Ăl nicht nur frisst, sondern sich dabei mit einem selbst erzeugten Bio-SpĂŒlmittel behelfen kann. Eine neue Studie unter Leitung der UniversitĂ€t Bonn hat jetzt den genauen Syntheseweg dieses natĂŒrlichen Detergens entschlĂŒsselt, das dem Bakterium das Anhaften an Ăltröpfchen erlaubt. Alcanivorax borkumensis lebt im Meer und gedeiht dort besonders gut, wenn Erdöl ins Wasser gelangt â etwa bei TankerunfĂ€llen. Es nutzt die darin enthaltenen Alkane als Energiequelle. Doch da Ăl und Wasser sich nicht mischen, braucht das Bakterium eine biochemische BrĂŒcke: ein Detergens, das es selbst herstellt. Dieses besteht aus Glycin und einer Fett-Zucker-Verbindung â Ă€hnlich aufgebaut wie klassisches SpĂŒlmittel, mit…
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Neue Kampagne fĂŒr Studium im Ruhrgebiet
âDann bleib doch zu Hause.â Mit diesem Satz wirbt die Hochschulallianz Ruhr seit Mai fĂŒr ein Studium in der Region. Drei Fachhochschulen â die Hochschule Bochum, die Fachhochschule Dortmund und die WestfĂ€lische Hochschule â wollen gemeinsam stĂ€rker auf ihre Angebote aufmerksam machen. Die Kampagne lĂ€uft zur Bewerbungsphase an zentralen Orten im Ruhrgebiet, etwa an Bahnhöfen und stark frequentierten Verkehrswegen. Ziel ist es, die Studienangebote vor Ort stĂ€rker ins öffentliche Bewusstsein zu rĂŒcken. Denn die Region bietet neben einer hohen Dichte an Hochschulen auch eine enge Verzahnung mit Unternehmen und Berufsfeldern. Gerade in den Bereichen Technik, IT, Gestaltung und Gesundheitswissenschaften bestehen gute Kooperationsmöglichkeiten zwischen Studium und Praxis.

















